Am Sonntag, den 29. Oktober, hatten wir das Vergnügen, mit einigen Mitgliedern der Landesgütegemeinschaft Schleswig-Holstein einen ganz besonderen Mitgliederausflug zu erleben. Unser Ziel: Kiel, wo Holstein Kiel (@holsteinkiel) auf den 1. FC Nürnberg traf.
Im exklusiven VIP-Ambiente konnten sich unsere Mitglieder, der Vorsitzende Lauritz Stolle, Geschäftsführer Carsten Bruhn und Janina Finger über aktuelle Entwicklungen und Neuigkeiten austauschen. Die angeregten Gespräche wurden von einem reichhaltigen Buffet begleitet.
Obwohl das Spiel für die Kieler an diesem Tag nicht siegreich verlief, war es dennoch ein wunderbarer Nachmittag voller Begegnungen und Fußballleidenschaft. Der Zusammenhalt und die Gemeinschaft standen im Vordergrund und es konnten unvergessliche Momente geteilt werden.
Solche Ausflüge stärken nicht nur die Verbindung als Gemeinschaft, sondern sind auch eine großartige Möglichkeit, unser Engagement und unsere Leidenschaft für unser Handwerk zu leben. Wir freuen uns schon auf viele weitere solcher Erlebnisse und bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmern für diesen besonderen Tag und bei der IK - Die Innovationskasse für die Unterstützung bei der Organisation.
Stühlerücken im Vorstand der Gütegemeinschaft Schleswig-Holstein: Bei ihrer Versammlung am 15. November wählten die Mitglieder in offener Abstimmung einstimmig Lauritz Stolle (SGAT Spritzbeton Gussasphalt Abdichtung HWP GmbH, Hamburg) zum neuen Vorsitzenden. Er löst Hans-Georg Müller ab, der sich nach acht Jahren im Vorsitz nicht mehr zur Wahl stellte. „Es hat mir immer sehr viel Spaß gemacht, aber wenn es am Schönsten ist, soll man aufhören“, erklärte Müller. Geschäftsführer Carsten Bruhn lobte Müllers Engagement: „Ihm gilt unser großer Dank, die Gütegemeinschaft lebt vom Ehrenamt. Seit 2014 hat Hans-Georg Müller als Überwacher und Planer den Vorsitz inne gehabt, Mitglied in der BGIB ist er seit 24 Jahren.“ Nachfolger Lauritz Stolle, gebürtiger Gelsenkirchener, schilderte seine Bereitschaft zur Übernahme des Amts: „Ich möchte mit meiner Tätigkeit im Ehrenamt unsere Branche unterstützen und zugleich über den Tellerrand hinaus schauen.“
Außerdem wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt: Stellvertreter Jörg Specht (Johannes Specht Bauunternehmen GmbH u Co. KG, Bad Segeberg) und Beisitzer Timo Ullrich (ABV Bau Ullrich, Neumünster). Zum Kassenprüfer wurden ebenfalls einstimmig Sönke Kähler (Kähler Bau GmbH & Co. KG, Büsum) und in Abwesenheit Klaus Ullrich (ABV Bau Ullrich GmbH, Neumünster) gewählt.
Digitales FÜ-Portal bündelt, vereinfacht und beschleunigt Prozesse
„Wir haben uns in den vergangenen Jahren viel damit beschäftigt und ich habe es mir schon lange gewünscht – nun ist das digitale Portal zur Fremdüberwachung (FÜ) im Versuchsstadium. Jeder Euro in die Entwicklung des Portals ist gut investiert“, sagte Hans-Georg Müller einleitend zum Vortrag von Diplom Ingenieur Uwe Grunert mit dem Thema „Die Zukunft der Fremdüberwachung – das digitale FÜ-Portal“. Der Leiter der Prüf-und Überwachungsstelle der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V. (BGIB) stellte das neue online FÜ-Portal vor. Uwe Grunert schilderte die Ausgangslage: „Seit 36 Jahren gibt es das System der Fremdüberwachung. Aber wir müssen moderner und schneller werden und damit den Firmen entgegen kommen.“ Die Anzahl an FÜ-an Baustellen sei in die Höhe geschnellt, weit über 800 Aufträge pro Jahr müssten zurzeit noch analog bearbeitet werden. „Die Anzahl der Fremdüberwachung übersteigt die personelle Kapazität“, so Grunert.
Testphase läuft
Das Portal ist fertig, seit April läuft eine Testphase mit einigen Firmen und Prüfern. Die Programmier-Firma wurde im Rahmen einer Ausschreibung gefunden, in gemeinsamen Workshops wurde ein 114 Seiten umfassenden Pflichtenheft erstellt.
Das neue Portal bietet die Möglichkeit, dass überwachungspflichtige Baustellen vom PC aus koordiniert werden und zur Fremdüberwachung angemeldet werden können. Dabei wird der gesamte Prozess der FÜ digital organisiert, Protokolle, Bautagesberichte, Bilder und Qualifikationen von Mitarbeitern können in digitalen Ordnern hinterlegt, Prüfberichte und Rechnungen können als pdf direkt im Portal erstellt und nach draußen versendet werden. Zudem ist der jeweils aktuelle Status der Baustelle einsehbar.
Akteure im Portale sind Mitglieder einer Landesgütegemeinschaft (LGG) oder der Bundesgütegemeinschaft Betonflächeninstandsetzung (BFI) aber auch Nichtmitglieder, die eine Baustelle anmelden und prüfen lassen wollen. Außerdem können Unternehmen teilnehmen und Personen für die Baustellen verwalten. Auch die Prüfer haben Zugriff und hinterlegen die Ergebnisse der Überwachung digital. Die LGG / BFI erhebt Statistiken und versucht, Mitglieder zu gewinnen. Zum Thema Datenschutz betonte Grunert: „Das Rechtemanagement ist sehr komplex. Als Prüfstelle sind wir zur Geheimhaltung verpflichtet.“ Jede Firma und jeder Prüfer sehe auch nur die sie betreffenden Daten.
FÜ aus dem Bauwagen heraus
Neu hinzugekommen sei die Prozessbegleitung einzelner Bauabschnitte. „Jeder Schritt ist gut nachvollziehbar und transparent“, so Grunert. Auf den direkten Kontakt mit dem Bauleiter auf der Baustelle werde Wert gelegt. Ein weiteres Plus seien die niedrigschwelligen Anforderungen an die Nutzer: Lediglich eine stabile Internetverbindung und ein aktueller Browser werden gebraucht. Aktuell funktioniert die Anwendung vom PC aus. „Geplant ist aber eine Handy-App, damit man sich direkt aus dem Bauwagen heraus anmelden kann“, erläuterte er weiter. Getüftelt wird zudem daran, das Programm herunterladen und offline bedienen zu können.
Weniger Meckern – mehr Motivieren
Im zweiten Fachvortrag sensibilisierte die Coacherin Alexa Kuhnke aus Kiel die Teilnehmer für die „Mitarbeiterbegeisterung“. „Zuviel Gemecker und ein zu starker Fokus auf Fehler demotiviert. Die positive Brille aufzusetzen, wenn ein negativer Eindruck entstanden ist, fällt schwer“, gab die Coacherin zu. Allerdings ermunterte sie die Führungskräfte dazu: „Führung fängt immer bei ‚Ich‘ an. Steigen Sie ein die Selbstreflexion.“ Anerkennung und fundiertes Lob für konkret benannte Arbeit motiviere Mitarbeiter. Kritik müsse so konkret wie möglich benannt werden, und wenn die Kritik positiv aufgenommen und umgesetzt wurde, müsse die Führungskraft das anerkennen. „Sonst scheitert die Weiterentwicklung“, so die Expertin.
Will man erreichen, dass die Mitarbeiter bestimmte schlechte Angewohnheiten wie Unpünktlichkeit, Nicht-Mitdenken oder Unsauberkeit im Arbeitsalltag ablegen, sollte eine Erwartungsliste her, die klar definierte Ziele setze. „Das ist ganz wichtig!“, so Alexa Kuhnke.
Sie plädierte eindringlich: „Nehmen Sie sich Zeit für die Selbstreflexion, gehen Sie mit Stift und Block in die Natur und schauen Sie nach Ihren Stärken und denen des Teams.“
Landesgütegemeinschaft muss attraktiver werden
Der grundsätzliche Tenor bei der Mitgliederversammlung war, dass die LGG soll wieder attraktiver werden muss. „Die Landesgütegemeinschaft war einst sehr angesehen und ein Qualitätsausweis. Da müssen wir wieder hin“, meinte Sönke Kähler.
Über 1000 deutsche Eisenbahnbrücken sind in einem so schlechten Zustand, dass sich ihre Reparatur nicht mehr rechnet. Das geht aus einer aktuellen Datenerhebung der Grünenfraktion im Bundestag hervor. Der Diplom-Ingenieur und Vorsitzender der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V., Marco Götze, klärt über die Tragweite der Untersuchung auf. Er weiß und weiß, welche Folgen Versäumnisse bei der Instandsetzung von Bauwerken mit sich bringen:
“Über Jahrzehnte hinweg wurde die Instandsetzung unserer Infrastruktur vernachlässigt. Das bestätigt nun auch die aktuelle Datenerhebung in Bezug auf Eisenbahnbrücken. Viele der dort gelisteten Brückenbauwerke haben ihre Lebensdauer überschritten. Auch viele neuere Brücken sind betroffen, obwohl sie in der Regel eine hohe kalkulierte Nutzungsdauer haben. Diese kann jedoch nur erreicht werden, wenn die Brücken regelmäßig überprüft und instand gesetzt werden. Unzureichende oder ausbleibende Maßnahmen führen dazu, dass sich kleine Schäden im Laufe der Zeit ausdehnen und eine Instandsetzung nicht mehr wirtschaftlich ist. Dann kommt nur noch der Abriss und ein Ersatz-Neubau in Frage. Viele Beispiele aus unserer Praxis zeigen aber deutlich, dass sich eine regelmäßige Überprüfung der Bauwerke und eine zeitnahe Behebung der Schäden langfristig immer rechnet. Eine Aufschiebung der nötigen Reparatur-Arbeiten führt letztlich zu einer Kostenexplosion durch den Abriss und Neubau des Bauwerkes, den die Steuerzahler ausbaden müssen. Das Know-How und die technischen Möglichkeiten, um unsere Infrastruktur leistungsfähig zu halten, gibt es in Deutschland. Allein wir vertreten über 400 Unternehmen und Planungsbüros mit Erfahrung in diesem Themenfeld. Das Verschieben und Aufstocken der Kosten führt nur zu Problemen für die Nutzer. Hier besteht Handlungsbedarf für die Politik und auch für unsere Branche, um noch mehr junge Menschen von einer zukunftssicheren Karriere in der Betoninstandsetzung zu überzeugen”.
Quelle: www.betoninstandsetzer.de
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