Konnte Obermeister Ansgar Schroedter im vergangenen Jahr noch neun Fachkräfte von ihren Lehrlingspflichten befreien, durfte Lehrlingswart Joscha Köppen nun nur fünf Handwerker in den Gesellenstand erheben.
Ob es der Akademisierungswille junger Menschen ist oder die Scheu vor Arbeit mit der Hand – der Lehrlingswart der Maler- und Lackierer-Innung Segeberg, Joscha Köppen, hatte keine eindeutige Antwort für die vergleichsweise geringe Anzahl der neuen Gesellen. Joscha Köppen nahm in Abwesenheit des Obermeisters und seines Stellvertreters die Freisprechung am 7. September 2023 in Leezen im Gasthof Teegen vor. In seiner Rede vor gut 20 Besuchern, darunter Eltern, Geschwister und Lehrer, lobte er die vielseitigen Karrierechancen im Handwerk: „Es gibt sehr gute Aufstiegschancen. Der mittlere Schulabschluss ist nach einer Maler- und Lackiererausbildung genauso eine Option wie der Aufstieg zum Vorarbeiter, zum Meister oder das Absolvieren eines Studiums. Zudem ist der Arbeitsmarkt für Handwerker zurzeit außerordentlich günstig.“ Handwerker seien nach wie vor nicht durch Maschinen zu ersetzen und sowohl der demografische Wandel als auch die Energiewende spielen gerade dem Wirtschaftszweig des Handwerks in die Karten. „Dreiviertel der bestehenden Gebäude müssen bis 2050 energetisch modernisiert werden, also in der besten Zeit Ihrer beruflichen Tätigkeit. Wir Maler werden als einer der Klimaberufe auf diesem Markt unseren Stammplatz halten“, so der Malermeister in seiner Ansprache. Außerdem gehen in den kommenden 15 Jahren fast 30 Prozent der Berufstätigen in Rente. Diese Lücke könne wegen geburtenschwacher Jahrgänge nicht geschlossen werden.
Hartmut Lange, Fachlehrer des Berufsbildungszentrums Segeberg, lobte den Durchhaltewillen seiner Schüler und ermunterte sie für die Zukunft: „Wann immer Sie vor einer Herausforderung stehen, ob privat oder beruflich, denken Sie an Ihre Ausbildungszeit, die Sie bewältigt haben.“
Selbermachen gibt Freiheit
Iven Jendrik Wenzel aus Wahlstedt hat als Innungsbester seinen Abschluss gemacht. Der 20-Jährige hat in Bad Segeberg bei „Der Maler Reher“ gelernt und lobte am Maler- und Lackiererberuf: „Man sieht am Ende, was man geschaffen hat. Wir sind die letzten am Bau und machen das Finish.“ In seiner Lehre hat der Geselle vor allem eins gelernt: „Ich habe festgestellt, dass man viel mehr kann, als man sich zunächst zutraut.“
Seine Kollegin Svenja Rohr (Alexander Jost GmbH, Norderstedt) war die einzige weibliche Absolventin. Die 19-Jährige aus Quickborn hatte kein Problem, unter Männern zu arbeiten: „Alle waren immer hilfsbereit und lustig. Ich mag am Handwerk, dass ich es selber machen kann. Das gibt ein Stück Freiheit.“
Die Gesellenprüfung im Maler- und Lackiererhandwerk haben im Sommer 2023 bestanden:
Fynn Lasse Langmaack (Isfa Plus GmbH, Kaltenkirchen)
Svenja Rohr (Alexander Jost GmbH, Norderstedt)
Niklas Schlegel (Der Maler Reher, Bad Segeberg)
Justin Steinke (Jörg Krüger, Henstedt-Ulzburg)
Iven Jendrik Wenzel (Der Maler Reher, Bad Segeberg)
Foto + Text: Alexandra Bury
Am 24. April 2023 fand im Haus des Handwerks in Bad Segeberg die Innungsversammlung der Maler- und Lackierer-Innung für den Kreis Segeberg statt. Die Veranstaltung bot zahlreiche informative Vorträge und Diskussionen für die teilnehmenden Mitglieder.
Ein zentrales Thema war die neue Ausbildungsordnung im Maler- und Lackiererhandwerk, über die die Betriebswirtin Janina Finger von der Kreishandwerkerschaft Mittelholstein referierte. Sie stellte die Änderungen und Neuerungen der Ausbildungsverordnung vor und gab den Mitgliedern wichtige Hinweise für die Umsetzung in der Praxis.
Fachlich ging der Technische Berater Jens Tramborg von der Brillux GmbH & Co. KG auf Schimmelbildung und Algen in Innenräumen ein und zeigte neben den Ursachen hierfür, mögliche Lösungsansätze auf.
Mitarbeiterbindung und -motivation ist ein wichtiger Aspekt für die Betriebe. Sachbezüge für Mitarbeitende sind hier ein Instrument. Frau Nette, Handwerkskammer Lübeck, gab den Mitgliedern wertvolle Tipps, wie sie ihre Mitarbeiter durch Sachleistungen motivieren und an das Unternehmen binden können. Auch Vorsorgeleistungen unterstützen dabei. Patrick Herz, Geschäftsstellenleiter der SIGNAL IDUNA Gebietsdirektion Lübeck, informierte über die Vorzüge und Vorteile des Versorgungswerkes der Kreishandwerkerschaft und stellte insbesondere die betriebliche Krankenzusatzversicherung als Bindungsargument vor.
Zusätzlich zu den Vorträgen gab es einen Austausch unter den Innungsmitgliedern und Vertretern des BBZ Bad Segeberg zum Thema duale Ausbildung.
Insgesamt war die Innungsversammlung der Maler- und Lackierer-Innung für den Kreis Segeberg ein voller Erfolg. Die Teilnehmer konnten wertvolle Informationen und Tipps mitnehmen, die sie in ihrem Betrieb umsetzen können. Durch die verschiedenen Vorträge und Diskussionen konnten auch wertvolle Kontakte geknüpft und Erfahrungen ausgetauscht werden. Die Veranstaltung bot somit eine ideale Plattform für den Austausch und die Weiterbildung innerhalb der Branche.
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Auszubildende der Maler- und Lackierer-Innung für den Kreis Segeberg haben in Bad Segeberg ein Großflächenplakat Kreativ gestaltet, um so für eine Ausbildung im Maler- und Lackiererhandwerk zu werben. Die landesweite Aktion „Mal was Echtes“ wurde vom Landesinnungsverband des Maler- und Lackiererhandwerks Schleswig-Holstein initiiert.
Die inhaltliche Idee für die Flächengestaltung basiert auf dem Maler und Lackierer Wappen, gewürzt mit einer Prise "Glamour" und einem Wortspiel a la "Scrabble".
Aber der Reihe nach: Die drei Grundfarben stehen natürlich für den Beruf des Malers und zitieren in ihrer Reihenfolge und der abgetreppten Präsentation das Maler und Lackierer Wappen. Sie erreichen mit ihrer Strahlkraft Fernwirkung und erhaschen die Aufmerksamkeit des Betrachters. Auf den zweiten Blick aus der Nähe fallen ihm dann die Glimmer-Pigmente ins Auge, die je nach Lichteinfall ein ganz vielfältiges, schillerndes Funkeln zeigen, ähnlich den Sternen am tiefen Nachthimmel.
Nun ist der Maler auch kreativ und so bleibt es nicht aus, dass er den Schriftzug "Mal was Echtes" nicht einfach in schwarzen Lettern anbringt, sondern auch hier etwas Einzigartiges draus macht, mit lediglich den drei Grundfarben und dem Grau des Hintergrundes. Es spiegeln sich im Schriftzug die Farben der darunter liegenden Farbfläche, und wo es zu einer Überschneidung kommt, sieht man den grauen "Schatten" der Schrift. Und als "Schmankerl" ist durch die Hervorhebung einzelner Buchstaben in der Farbe Schwarz gewissermaßen eine "Aufforderung zum Tanz" versteckt: MACH ES und bewirb dich jetzt!
Die Nachwuchsaktion „Mal was Echtes“ in die Praxis umgesetzt haben die Auszubildenden:
Svenja Rohr (Alexander Jost GmbH, Norderstedt)
Celina Berghaus (Malerbetrieb Ernst & Jan Bunge, Bad Segeberg)
Ole Thalmann (Malermeister Christoph Schiefer Gmbh, Bad Bramstedt)
Julius Hümpel (Malermeister Joscha Köppen, Kisdorf)
Justin Steinke (Raumdecor, Norderstedt)
Muzamil Maikhel (Schroedter, Bad Bramstedt)
sowie
Ole Püschmann (Berufsschullehrer, BBZ Segeberg)
Vielen Dank an die ausbildenden Betriebe und dem BBZ Segeberg für die freundliche Unterstützung dieser Nachwuchswerbeaktion.
Ferner bedanken uns bei der Ströer Deutsche Städte Medien GmbH für die Bereitstellung der Großflächenplakatwand.
Bad Segeberg. „Was hat Mitarbeiterbegeisterung mit Rechenaufgaben zu tun?“ Diese Frage stellten sich die Mitglieder und Gäste auf der Frühjahrsinnungsversammlung der Maler- und Lackierer-Innung für den Kreis Segeberg. Auf den ersten Blick eigentlich nichts. 10 Matheaufgaben wurden im Kopf gelöst und auf die Frage von Frau Alexa Kuhnke, Coaching mit Meerblick, was jedem einzelnen aufgefallen sei, war die mehrheitliche Antwort: „Drei Aufgaben sind falsch!“, nicht jedoch sieben Aufgaben sind richtig. Mit dieser Botschaft vermittelte Alexa Kuhnke, dass immer das positive in dem Vordergrund, gerade bei den Mitarbeitenden, zu stellen ist. In einem kurzweiligen, interaktiven Vortrag gab Sie 8 Werkzeuge an die Hand zur Mitarbeiterbegeisterung. Fachtechnisch berichtete Herbert Lühmann, MEGA, über Neuigkeiten und Regelwerke zu Fassadenfarben. Patrick Herz, Signal Iduna, informierte über die Neuerungen des Betriebsrentenstärkungsgesetzes.
Obermeister Ansgar Schroedter hob die gute Zusammenarbeit mit der Berufsschule hervor. Gerade bei der Ausbildung im Kreis ziehen beide an einem Strang.
GF Carsten Bruhn stellte die Projekte der Kreishandwerkerschaft Mittelholstein, u.a. Azubi-Workshops, Social Media oder Ferienjobs im Handwerk, vor sowie die neue Nachwuchskampagne des Landesinnungsverbandes für das Maler- und Lackiererhandwerk Schleswig-Holstein. Abschließend informierte er über die Forderungen des Handwerks zu den Landtagswahlen am 08.05.22.
perfakta.SH e.V. | Handwerk in Zahlen stellt in Zusammenarbeit mit dem Landesinnungsverband des Maler- und Lackiererhandwerks Schleswig-Holstein den zwanzigsten Betriebsvergleich für das Maler- und Lackiererhandwerk vor. Untersucht wurde das Wirtschaftsjahr 2020 von insgesamt 42 Handwerksbetrieben.
1. Wirtschaftlichkeit
32 der 42 untersuchten Unternehmen (76 %) konnten 2020 einen betriebswirtschaftlichen Gewinn erzielen. Diese Quote hat sich gegenüber dem Vergleich des Jahres 2017, in dem 58 % der Teilnehmer „schwarze Zahlen“ schrieben, deutlich verbessert. Im Gesamtdurchschnitt aller erhobenen Maler- und Lackiererbetriebe errechnet sich ein betriebswirtschaftliches Ergebnis von 6,5 % der Jahresleistung (2017: 3,1 %). Größter Kostenfaktor ist der Personaleinsatz mit 59,1 % der Betriebsleistung, gefolgt vom Material- und Wareneinsatz (inklusive der Fremdleistungen) i. H. v. 20,7 % und den übrigen Kosten (inklusive der Gewerbesteuer), mit 13,7% der Betriebsleistung.
2. Produktivität
In 2020 lag die durchschnittliche handwerkliche Wertschöpfung (Handwerksleistung abzgl. Fremdleistungen und Materialeinsatz) je handwerklich tätigem Mitarbeiter bei rund 74.500 EUR, was eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Jahr 2017 bedeutet.
3. Kalkulation
Jeder Betrieb sollte seinen individuellen Stundenverrechnungssatz kennen. Der kostendeckende Stundenverrechnungssatz hängt von der individuellen Kostenstruktur des Betriebes und von der Höhe der Material- und Fremdleistungszuschläge ab. Im Gesamtdurchschnitt ergab sich ein kostendeckender Stundenverrechnungssatz i. H. v. rund 40,10 Euro (ohne MwSt.). Ein betriebsindividueller Zuschlag für das unternehmerische Wagnis und den Gewinn ist noch hinzuzurechnen. Der im Durchschnitt erzielte Stundenverrechnungssatz betrug 44,00 EUR (ohne MwSt.), wodurch sich eine Überdeckung je Stunde i. H. v. 3,90 EUR ergibt. Zu beachten ist, dass es sich hierbei um ermittelte Durchschnittswerte der Teilnehmer handelt, die nicht pauschal für jeden Betrieb zur Kalkulation herangezogen werden dürfen.
4. Finanzierung
Die Eigenkapitalsituation der untersuchten Betriebe hat sich im Durchschnitt verbessert. Lag die durchschnittliche Eigenkapitalquote im Jahr 2017 noch bei 40,3 % der Bilanzsumme, so hat sich diese im Jahr 2020 auf durchschnittlich 45,7 % erhöht, was als sehr gut bezeichnet werden kann.
Die Deckung des Anlagevermögens durch Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital (Anlagendeckung) lag mit 285,7 % im Gesamtdurchschnitt über der Forderung der so genannten "silbernen Bilanzregel", die einen Wert von mindestens 100 % bei dieser Bilanzkennzahl fordert.
Ein Handwerksbetrieb ist kein Kreditinstitut! Deshalb sollte die Vorleistung des Betriebes den Kunden gegenüber möglichst niedrig gehalten werden. Bei den untersuchten Malern und Lackierern ergab sich zum Bilanzstichtag 2020 im Gesamtdurchschnitt eine Vorleistung von 19 Tagen.
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So unterschiedlich die betrieblichen Kennzahlen im Detail ausfallen, so divers sind die Ursachen für das betriebswirtschaftliche Ergebnis des jeweiligen Unternehmens. Sowohl zu hohe Kosten, als auch nicht abrechenbare Mitarbeiterzeiten oder eine verbesserungswürdige Arbeitsorganisation können Ursachen für ein unzureichendes Ergebnis sein.
Im Rahmen seiner Unternehmensanalyse findet perfakta für jeden Betrieb seine individuellen Gründe für den Erfolg und zeigt die jeweils besten Optimierungsansätze auf.
Wenn auch Sie wissen möchten, wie Sie im Vergleich zu den Kollegen stehen, wenden Sie sich gerne telefonisch (Tel.: 0431 / 979 99 49 - 0) oder per Email (kontakt@perfakta.de) direkt an perfakta.
Die Mitglieder der Maler- und Lackierer-Innung für den Kreis Segeberg haben auf ihrer Herbst-Innungsversammlung ihren langjährigen Vorsitzenden und Obermeister Gerhard Roblick zum Ehrenobermeister ernannt. Gerhard Roblick stand über neun Jahre an der Spitze der Innung, bevor er im April 2021 das Amt an Ansgar Schroedter übergab.
Sichtlich erfreut nahm Gerhard Roblick diese hohe Auszeichnung an. „Die Ausübung dieses Ehrenamtes hat mir stets Freude bereitet“, so Roblick. Durch die Obermeistertätigkeit konnte er viele Verbindungen knüpfen. Ein Highlight während seiner Amtszeit war die Ausrichtung des Landesverbandstages des schleswig-holsteinischen Maler- und Lackiererhandwerks im Jahr 2015.
Für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit erhielt Gerhard Roblick zudem die silberne Ehrennadel der Kreishandwerkerschaft Mittelholstein und der Handwerkskammer Lübeck.
Auch sein langjähriger Wegbegleiter im Vorstand, Joachim Büttner, wurde ausgezeichnet. Obermeister Ansgar Schroedter überreichte ihm für seine 30-jährige Vorstandstätigkeit die goldene Ehrennadel der Kreishandwerkerschaft Mittelholstein sowie der Handwerkskammer Lübeck.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung berichtete Janina Finger über Aktuelles aus der Kreishandwerkerschaft Mittelholstein und dem Landesinnungsverband für das Maler- und Lackiererhandwerk Schleswig-Holstein. Ein Schwerpunkt beider Organisationen 2022 wird die Nachwuchswerbung für ihre Mitgliedsbetriebe sein.
Ansgar Schroedter heißt der neue Obermeister der Maler- und Lackierer-Innung für den Kreis Segeberg. Er folgt Gerhard Roblick, der das Amt nach über neunjähriger Tätigkeit nun in jüngere Hände übergab.
Ansgar Schroedter freute sich über die breite und vor allem einstimmige Zustimmung seiner Wahl. „Mein Ziel ist es, das Innungsleben weiter voran zu bringen. Gerade die „Corona-Pandemie“ zeigt, wie wichtig die Innung, sprich das freiwillig organisierte Handwerk, in dieser Zeit ist“; so Schroedter. Ihm zur Seite stehen als neuer stellvertretender Obermeister Matthias Jessen aus Seth, Joscha Köppen aus Kisdorf als Lehrlingswart, Ole Petersen aus Nahe als stellvertretender Lehrlingswart und Thorben Potratz aus Norderstedt als Beisitzer.
Neben Gerhard Roblick schied auch Joachim Büttner nach 30jähriger Vorstandstätigkeit aus dem Vorstand aus. Obermeister Ansgar Schroedter bedankte sich bei beiden mit einem Präsent für deren langjähriges, ehrenamtliches Engagement zum Wohle des Malerhandwerks. Joachim Büttner bleibt der Innung weiterhin als Gesellenprüfungsausschussmitglied ehrenamtlich treu. Die Wahlergebnisse des Vorstandes und der Ausschüsse waren einstimmig und spiegelten so die Geschlossenheit und Solidarität der Innungsmitglieder wieder.
Zudem stellte Geschäftsführer Carsten Bruhn die neue Nachwuchskampagne des Malerhandwerks vor.
Die Versammlung fand unter entsprechenden Hygienemaßnahmen statt.
Eine Berufsausbildung im Maler- und Lackiererhandwerk ist heute mehr denn je der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft. Aktuell werden in den Berufen Maler, Bauten- und Objektbeschichter und Fahrzeuglackierer in Schleswig-Holstein 920 junge Menschen ausgebildet, davon 170 Frauen.
Wie in den meisten Berufen hat sich auch die Berufsausbildung im Maler- und Lackiererhandwerk in den vergangenen Jahren wesentlich gewandelt. Die traditionelle Handwerksarbeit wurde ergänzt durch den Einsatz hochmoderner Technologie. Darüber hinaus haben viele Fachbetriebe ihre Angebotspalette sukzessiv erweitert, um den Wünschen des umweltbewussten und auf die Reduktion von Energiekosten bedachten Kunden gerecht werden zu können. Die fachgerechte Umsetzung erfordert Spezialwissen, wie es während der Berufsausbildung im dualen Ausbildungssystem von Lehrbetrieb, Berufsschule und Überbetrieblicher Ausbildungsstätte vermittelt wird.
Die Erfüllung der kleinen oder großen Wünsche der überwiegend privaten Kundschaft steht im Mittelpunkt der Arbeit der rund 900 Innungsfachbetriebe des Maler- und Lackiererhandwerks im Land zwischen den Meeren. Ob es um die komplette Fassadensanierung oder nur kleine Ausbesserungsarbeiten geht – das Maler- und Lackiererhandwerk hat immer die richtigen Ideen und das Know-how zur Umsetzung der Kundenwünsche. Wer also eine spannende Herausforderung für seine Zukunft sucht und sich dabei selbst verwirklichen möchte, für den ist der Weg ins Handwerk genau der Richtige.
Als innovativer und zukunftsorientierter Dienstleister ist das Maler- und Lackiererhandwerk wie kaum eine andere Branche in der Lage, seine Leistungspalette den sich ständig wandelnden Bedürfnissen anzupassen. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts stehen Maßnahmen zur Ressourcenschonung, gesundheitsbewusstes Leben sowie erstklassige Qualität im Fokus der Wünsche des modernen Kunden. Durch dieses veränderte Nachfrageverhalten, sowie die rasante technische Entwicklung hat sich in den vergangenen Jahren auch das Berufsbild des Malers verändert. Die berufliche Bildung im farbigen Handwerk zählt heute zur fortschrittlichsten der deutschen Wirtschaft und gilt auch international als vorbildhaft.
Darüber hinaus bietet das Maler- und Lackiererhandwerk erstklassige Aufstiegs- und Karrierechancen für Absolventen aller Schularten. Bei guten Leistungen kann Auszubildenden im Handwerk durch das erfolgreiche Bestehen der die Lehre abschließenden Gesellenprüfung ein höherer Schulabschluss zuerkannt werden.
Unter bestimmten persönlichen Voraussetzungen kann die betriebliche Berufsausbildung auch mit einem Fachhochschulstudium kombiniert werden, so dass man bereits nach 4 ½ Jahren Ausbildungszeit sowohl den Gesellenbrief als auch einen akademischen Bachelorabschluss in der Tasche haben kann.
Nach erfolgreichem Abschluss der Lehre können talentierte und motivierte Junggesellen unmittelbar mit der Vorbereitung auf die Meisterprüfung beginnen, deren Bestehen zu einer selbständigen oder leitenden, beruflichen Tätigkeit in ganz Europa befähigt. Die erfolgreich abgelegte Meisterprüfung berechtigt darüber hinaus zu einem fachbezogenen Studium an einer Universität oder Fachhochschule.
In den kommenden Jahren steht auch in vielen Betrieben des Maler- und Lackiererhandwerks in der Bundesrepublik Deutschland die Frage der Nachfolge an, da sich die oder der bisherige Verantwortliche aus Altersgründen zur Ruhe setzen wird. Hier besteht ein akuter Bedarf nach jungen, engagierten Fachkräften, die die Existenz dieser Unternehmen langfristig sichern.