„Kälte wird inzwischen überall gebraucht“, erklärte der Obermeister bei der Freisprechung am Freitag, 7. Februar, in Rendsburg im Hotel Hansen den gut 70 Gästen. Neben der Lüftungs-und Klimatechnik und in der Lebensmittelherstellung sei auch die Chemie- und Pharmaindustrie sowie die Raumfahrt auf das Wissen der Mechatroniker für Kältetechnik angewiesen. „Die Kühlung von Serverräumen oder gar Serverfarmen sichert außerdem unsere Handynutzung“, schilderte Robert Brodersen die Bedeutung des Handwerks, das häufig eher im Hintergrund ausgeübt wird.
Dreieinhalb Jahre haben die 17 Absolventen, die aus ganz Schleswig-Holstein stammen, ihr Handwerk erlernt und sind dabei in viele Bereiche eingetaucht.
Null Chance auf Arbeitslosigkeit
Der Obermeister erklärte: „Durch die umfangreichen Anwendungen sowie das Wissen über Thermodynamik, kältetechnische Berechnungen, Elektrotechnik, Umwelt-und Sicherheitsstandards sowie gesetzliche Vorgaben ist das ein anspruchsvoller Ausbildungsberuf. Ihre Chance auf Arbeitslosigkeit gehen gegen Null.“
Genau die Vielseitigkeit ist ein Grund, weshalb Peter-Florian Stüben umgesattelt und nach seiner Tätigkeit als Konditor die Ausbildung zum Kältetechniker abgeschlossen hat. Der 34-Jährige aus Kiel hat als bester seines Jahrgangs die Prüfung absolviert und berichtete: „Ich habe sehr viel gelernt, zum Beispiel aus der Physik und Chemie, das ist richtig interessant! Und wir werden ja überall gebraucht, sei es für Kühlsysteme in Supermärkten, Skihallen oder Eisbahnen – das Spektrum ist riesig.“ Neben seiner fachlicher Ausbildung schätzte der Geselle auch besonders das Klima während der Ausbildung. Über die Berufsschullehrer seiner Klasse als auch über seine beiden Chefs Stephan Dorring und Stefan Stahl, Inhaber der Firma Stephan Dorring in Kiel, äußerte sich Peter-Florian Stüben lobend, er sagte: „Sie haben eine Lernatmosphäre geschaffen, in der wir uns wohlfühlten, das ist nicht selbstverständlich. Alle waren ehrlich und ernsthaft daran interessiert, ihr Wissen an uns weiter zu geben.“
Ausbilden ist selbstverständlich
Für seine Chefs ist es eine Selbstverständlichkeit, junge Menschen auszubilden und den Fachnachwuchs zu sichern, Stephan Dorring: „Wir können nicht jammern, dass wir keine Leute mehr haben – da hilft nur: ausbilden. Außerdem macht es auch richtig viel Freude mit den jungen Menschen.“ Stefan Stahl berichtete von ihrer Strategie der Mitarbeitersicherung: „Wir setzen uns alle regelmäßig einmal im Monat bei Kaffee und Kuchen zusammen und erzählen offen, was gut klappt und was weniger. Wir müssen unsere Mitarbeiter ernst nehmen.“
Stephan Dorring stellte einen grundsätzlichen Wandel im Handwerk fest, er meinte: „Der Ton hat sich seit einiger Zeit geändert, er ist wertschätzender geworden. Man muss auch mal Verantwortung übertragen und lobende Worte finden, so fühlen sich doch alle besser.“
Der zweitbeste Prüfling war in diesem Jahrgang Jan Philipp Hansen (Delewski Kälte-und Klimatechnik GmbH, Osterrönfeld), als Drittbester hat Tim Pöppel abgeschlossen (Steuer Kälte- Klima-Großküchentechnik GmbH, Husum).