„Ein Hoch auf uns! Auf dieses Leben. Auf den Moment, der immer bleibt…“ Treffender als Andreas Bourani es singt, ist dieser Augenblick nicht zu beschreiben, wenn 93 in Zunft gekleidete Junggesellinnen und Junggesellinnen in Reih und Glied den Saal betreten. Stolz und Erleichterung sind an Augen und Lippen abzulesen. Und das nicht nur bei den jungen Leuten, um die sich die Veranstaltung dreht - nein, den Eltern, Großeltern, Freundinnen und Freunden ging es offensichtlich genauso. Daher überraschte es nicht, dass der Saal trotz des herrlich warmen Spätsommerwetters mit rd. 600 Gästen voll besetzt war. Im schleswig-holsteinischen Dachdeckerhandwerk, vor allem aber bei den frischgebackenen Dachdeckerinnen und Dachdeckern war die Freude mit der traditionellen Freisprechung in den Gesellenstand erhoben zu werden, sichtbar groß. Am Freitag, den 6. September 2024 konnten 93 Dachdeckerlehrlinge - darunter wieder 2 Frauen - und deren Ausbildungsbetriebe aus ganz Schleswig-Holstein stolz auf die in der Gesellenprüfung gezeigten Leistungen blicken.
In der neu gestalteten Halle 2 der Holstenhallen begrüßte Landesinnungsmeister Torsten Kriedemann die neue Dachdeckergeneration. Er hieß die Junggesellinnen und Junggesellen herzlich willkommen und beglückwünschte sie – auch zu ihrer Berufswahl.
Er betonte dabei, wie wertvoll die jungen Gesellinnen und Gesellen für das Dachdeckerhandwerk seien. Auch dieser Jahrgang 2024 sei wieder ein ganz besonderer, so Kriedemann, denn Durchhaltevermögen und ein fester Wille waren schon zum Start in die 3 Ausbildungsjahre absolut notwendig, ging es doch noch unter Corona-Bedingungen in die Lehrzeit. Dies aber seien Qualitäten, mit denen die jungen Menschen nicht nur für die Arbeit im Dachdeckerhandwerk, sondern für das ganze Leben stets gut gerüstet seien.
Mit dem Wissen um Nachhaltigkeit und aktiven Klimaschutz werden sie ein verlässlicher Partner sein. Das macht sie zu gesuchten Fachleuten. Die immer höheren gesetzlichen Anforderungen zur Energieeinsparung im Gebäudesektor werden vorrangig vom Dachdecker umgesetzt. Das ist die große Herausforderung der Zukunft. Das Handwerk hat an Ansehen und Wertschätzung deutlich gewonnen und ist so schnell nicht durch künstliche Intelligenz zu ersetzen. Dass dieses sich herumspricht, lassen die erneut hohen Ausbildungszahlen vermuten. Anfang August hatten 169 Auszubildende ihren ersten Arbeitstag in schleswig-holsteinischen Dachdeckerbetrieben, darunter eine stetig ansteigende Zahl an jungen Frauen.
Eka von Kalben überbrachte in ihrem Amt als Vizepräsidentin die Glückwünsche des Schleswig-Holsteinischen Landtages. Sie begrüßte die jungen Handwerkerinnen und Handwerker sehr herzlich und sprach ihnen ihre Anerkennung für den erfolgreichen Abschluss aus. Die Ausbildung sei vielseitig und damit anspruchsvoll, doch das Dachdeckerhandwerk sei ein wichtiger und verlässlicher Partner, um die Energiewende und den Klimaschutz voranzubringen. Mit einem Blick auf die vielen jungen Menschen, sagte Frau von Kalben: „Im Dachdeckerhandwerk ist der allgemeine Nachwuchsmangel offenbar außer Kraft gesetzt. Dachdecker werden immer gebraucht und wenn es oben nass von der Decke kommt, ist er der Retter in der Not.
Auch Björn Geertz – Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Flensburg – gratulierte den jungen Gesellinnen und Gesellen. Er beglückwünschte sie zu ihrer Entscheidung für eine Ausbildung im Dachdeckerhandwerk. Die Zukunft sei mit ihren Herausforderungen goldener Boden für das Handwerk, jedoch sollten die jungen Dachdeckerinnen und Dachdecker an ihre Fort- und Weiterbildung, wie z.B. den Meistertitel denken.
Die im Landesinnungsverband organisierten Dachdeckerbetriebe sprechen alle jungen Gesellen eines Jahrgangs bereits seit mehr als 30 Jahren im Rahmen der NordBau-Messe in Neumünster frei. Dabei überreichen die Obermeister der acht Innungen den Junggesellen ihre frisch erworbenen Gesellenbriefe. Überdurchschnittliche Leistungen werden zusätzlich mit einem Zunftseidel und einem Multifunktionswerkzeug gewürdigt.
Der Höhepunkt jedoch der eigentliche Akt der Freisprechung– denn erst mit dem letzten Hammerschlag von Ehrenobermeister Rainer Edier erfolgt die Erhebung in den Gesellenstand. Herzlichen Glückwunsch! Und so schmeckte die Currywurst zum Abschluss gleich noch besser.
Mit großer Freude blicken wir auf unseren ersten „Dachdeckerschnack“ am 16. Mai 2024 in Bad Segeberg zurück. Die Veranstaltung war informativ und zugleich unterhaltsam – ein perfekter Start für unser neues Networking-Event!
Unser Konzept, auf starre Regularien und Frontalvorträge zu verzichten, hat sich bewährt. Es gab einen lebhaften und fachlichen Austausch unter uns, genau wie wir es uns beim Überlegen des neuen Veranstaltungskonzepts gewünscht haben.
Unsere Gäste, Frau Susanne Bresch von der REMONDIS GmbH & Co. KG und Herr Daniel Bläsing von der Fleck GmbH, bereicherten unsere Gespräche zu den Themen „Abfallentsorgung von Asbest in Baumaterialien“ und „Gefahrenbereiche am PV-Steildach“.
Wir haben uns sehr über das positive Feedback und die zahlreichen Themenvorschläge für künftige „Dachdeckerschnacks“ gefreut. Für alle, die an diesem Tag leider nicht dabei sein konnten, haben wir einen kleinen Einblick in unseren ersten „Dachdeckerschnack“ erstellt.
Ein herzliches Dankeschön richten wir an das Team der Kreishandwerkerschaft Mittelholstein für die hervorragende Vorbereitung und Begleitung.
Wie man so schön sagt: „Einmal ist keinmal!“ Daher tragt Euch schon jetzt den Termin für unseren nächsten „Dachdeckerschnack“ am Donnerstag, den 14. November 2024 um 15:00 Uhr in den Kalender ein.
Wir freuen uns schon jetzt auf unsere nächste Veranstaltung gemeinsam mit Euch und auf die Gelegenheit, sich erneut auszutauschen und voneinander zu lernen.
Das Satteldach ist die bekannteste Dachform und weit verbreitet. Es besitzt zwei geneigte Dachflächen, die sich am höchsten Punkt treffen. Dabei handelt es sich um eine zeitlose Konstruktion, die sich – als Sparren- oder Pfettendach ausgebildet – sowohl architektonisch als auch konstruktiv bewährt hat. Zu den zahlreichen Varianten zählen Satteldächer mit gleichen oder unterschiedlichen Dachneigungen bzw. Traufhöhen.
Das Pultdach hat nur eine geneigte Dachfläche und gilt als moderne Variante der Dachformen. Vielfach wurden Pultdächer für Nebengebäude, einfache Bauten, Produktions- oder Lagerstätten verwendet. Zunehmend werden aus zusammengesetzten Pultdächern interessante Dachlandschaften gebildet. Versetzte beziehungsweise Doppelpultdächer sind immer häufiger auf Häusern zu sehen, die designorientiert geplant wurden. Sie lassen viel Spielraum für individuelle Lösungen, zum Beispiel bei zwei versetzten Wohnebenen innerhalb des Hauses. Die Dachfläche von Pultdächern liegt meist zur Wetterseite hin, um Wind, Regen und Schnee abzuschirmen. An der Sonnenseite lässt diese Dachform Raum für große Lichtflächen und solartechnische Anlagen.
Das Zeltdach ist eine relativ seltene Dachform, da es praktisch nur auf einem quadratischen oder annähernd quadratischen Grundriss errichtet werden kann. Bei dieser Dachform ist die Symmetrie nach allen Seiten das beherrschende Element: klare und bestimmende Formen und Linien, die in einem Firstpunkt enden. Es besteht aus mindestens drei gegeneinander geneigten Dachflächen, die in einem Firstpunkt zusammenlaufen. Neben der optisch ansprechenden Form für das Gesamtbild des Hauses, besticht die Dachform auch mit Vorteilen für den Innenraum: in jeder Etage können Fenster eingebaut werden und sorgen für Licht in jedem Zimmer mit angenehmen Raumklima.
Das Walmdach gehört zu den ältesten Dachformen. Es unterstreicht die Schutzfunktionen des Daches und gibt dem Haus ein repräsentatives Aussehen. Mit Gauben können die Akzente des Walmdaches unterstrichen werden. Als Walmdach bezeichnet man eine Dachform, die an allen vier Seiten des Hauses eine Dachfläche aufweist. Walmdächer sind daher größtenteils in Regionen zu finden, in denen ein erhöhter Schutzbedarf vor Wind und Wetter gefragt ist.
Auch das Krüppelwalmdach hat eine lange historische Tradition und gilt als eine Variante des Walmdaches. Das Krüppelwalmdach bietet eine interessante, eigenständige Optik. Diese Dachform wird gern dort gewählt, wo Giebel vor rauer Witterung geschützt werden müssen. Durch die Fenster am Giebel oder durch zusätzliche Gauben ist eine gute Belichtung im Obergeschoss gewährleistet. Durch diese besondere Dachform entstehen im Inneren großzügige und helle Räume. In der unteren und deutlich steileren Hälfte des Daches können Dach- oder Gaubenfenster eingelassen werden. Sie sichern die größtmögliche Ausnutzung der Dachfläche.
Diese Dachform ermöglicht es, ein Vollgeschoss unter einem Mansarddach auszubauen. Ursprünglich stammt das Mansarddach aus der Barockzeit und verleiht Gebäuden ein edles Aussehen. Dabei handelt es sich um ein zweigeteiltes Satteldach, das unterschiedliche Neigungen aufweist. Auch hier entstehen im Inneren großzügige und helle Räume. Wie beim Krüppelwalmdach können in der unteren Hälfte des Daches Dach- oder Gaubenfenster eingelassen werden.
Ein Flachdach besitzt keine beziehungsweise nur eine geringe Dachneigung. In der Definition unterscheiden sich die Bundesländer geringfügig voneinander. Flachdächer müssen abgedichtet werden, da sich Wasser auf dem Dach ansammeln kann. Sie werden in der Regel mit Bitumenbahnen, Kunststoffbahnen oder Flüssigabdichtungen abgedichtet. Flachdächer haben viele Vorzüge, da die Dachfläche vielfältig genutzt werden kann: als Terrasse, Garten, Parkdeck oder auch zur Belichtung der innen liegenden Räume. Alternativ kommt bisweilen auch eine Dachdeckung aus Metall zum Einsatz.