Der effiziente Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in Zeiten von Fachkräftemangel, die mediale Präsenz von Handwerksbetrieben und die Sicherung von Mitarbeitern waren Themen beim 46. Neujahrsempfang der Kreishandwerkerschaft Mittelholstein.
Rund 130 Vertreter aus dem Handwerk, der Politik, Verwaltung und Wirtschaft trafen sich am Sonnabend, 1. Februar 2025, beim 46. Neujahrsempfang der Kreishandwerkerschaft Mittelholstein im Vitalia Seehotel in Bad Segeberg. Nach einem Video-Grußwort des Wirtschaftsministers Claus Ruhe Madsen (CDU) machte Kreishandwerksmeister Lars Krückmann deutlich, womit sich das Handwerk auseinandersetzen muss. Krückmann: „Die Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Fachkräftesicherung werden weiterhin im Fokus stehen. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, das Handwerk zukunftsfest zu machen – durch die Förderung junger Talente, die Nutzung moderner Technologien und die Stärkung unserer regionalen Netzwerke.“
Dass auch das Handwerk vom Einsatz der KI profitieren kann, machte der Präsident der Handwerkskammer Lübeck, Ralf Stamer, deutlich, er sagte: „Das Handwerk wird auch in Zukunft gebraucht und einen goldenen Boden bieten. Dabei wird die KI – sinnvoll eingesetzt – gerade bei weniger Mitarbeitern effizient unterstützen können.“ Der Präsident des Handwerks Schleswig-Holstein, Björn Felder, ergänzte: „Die KI ist auch im Handwerk sehr hilfreich, aber nicht das Nonplusultra.“ Außerdem machte er auf die Gefahr von Fake News und Datenschutzverstößen aufmerksam. Stamer kritisierte zudem den schleppenden Internetausbau, sodass eine lückenlose Kommunikation innerhalb Deutschlands und Europas nicht absehbar sei.
Fachkräfte sichern
In seinem Vortrag erklärte Robin Burmeister, wie es ihm gelingt, junge Menschen für seinen Betrieb zu gewinnen und zu halten. „Ich glaube, der Fachkräftemangel ist auch ein hausgemachtes Problem“, so der stellvertretende Landesinnungsmeister der Glaserinnungen. Er lege weniger Wert auf eine schriftliche Bewerbung als auf ein persönliches Gespräch mit einem anschließenden Praktikum. Um Aufmerksamkeit zu bekommen, setze er auf digitale Präsenz.
Der Glasermeister brach eine Lanze für die junge Handwerker-Generation und betonte die Bedeutung eines wertschätzenden Umgangs mit dem Nachwuchs: „Wer auf den Einzelnen eingeht, dessen Stärken erkennt und ihn entsprechend einsetzt, das Gespräch sucht und offen für Veränderungen ist, erhält eine höhere Loyalität seiner Mitarbeiter.“
KI ist kein Hexenwerk
Regine Schlicht, Leiterin des Europin Digital Innovation Hub in Schleswig-Holstein, erklärte, dass das Handwerk sich offener zeigen müsste für KI-Anwendungen: „Das Handwerk ist auch nicht anders als andere Unternehmen. Auch im Handwerk kann ebenso die Effizienz gesteigert und die Materialverschwendung minimiert werden.“ Sie betonte: „Jeder braucht Social Media, jeder sollte medial erreichbar sein. KI ist kein Hexenwerk.“