Betriebsnachfolge

Umfrageergebnisse zur Betriebsnachfolge im Handwerk 2018

In den kommenden fünf Jahren stehen in Schleswig-Holstein rund 5.400 Unternehmen zur Übergabe an. Rund 83.000 Beschäftigte im Land sind davon direkt betroffen. Dabei finden sich immer seltener „geborene“ Nachfolger in den heutigen Inhaber-Familien. Dies ergab eine Umfrage der Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern in Schleswig-Holstein.

Die Handwerkskammern Flensburg und Lübeck haben rund 8000 Unternehmen befragt, deren Geschäftsführer oder Inhaber mindestens 55 Jahre alt sind. 7% Rückläufe konnten nun ausgewertet werden. 

Deutlich bei dieser Umfrage wurde, je länger ein Unternehmen damit wartet, sich mit dem Thema Nachfolge auseinanderzusetzen, desto mehr ist der Fortbestand der Firma gefährdet. Gerade kleinere Unternehmen haben die Nachfolgeregelung weniger im Blickfeld als größere. 

Der Übergabeprozess werde häufig auch durch finanzielle Probleme erschwert. Allein der mögliche Verkaufserlös reiche in vielen Fällen nicht aus, um den Ruhestand des Altinhabers zu finanzieren. So gaben viele Unternehmer an, mehrere Bausteine für die Altersvorsorge zu nutzen – unter anderem selbstgenutzte oder vermietete Immobilien. Etwa die Hälfte der Inhaber von Handwerksbetrieben zahle Pflichtbeiträge zur Rentenversicherung, nur ein Drittel leiste freiwillige Beiträge. Jeder neunte Unternehmer habe angegeben, gar keine Vorsorge getroffen zu haben. 

Die Nachfolge-Problematik wird von den Befragten zwar grundsätzlich als dringend eingestuft, doch fehle es in den meisten Fällen an geeignete Nachfolge-Kandidaten: Während die Nachfolger vor fünf Jahren noch zu rund 60 Prozent aus den eigenen Familie kamen, sind es 2018 nur noch 40 Prozent. Ein Fünftel der Befragten gab an, dass möglichst ein bislang angestellter Mitarbeiter das Unternehmen fortführen solle. Rund 28 Prozent planen, das Unternehmen an eine betriebsfremde Person weiterzugeben und knapp 21 Prozent ziehen einen Verkauf an einen Mitbewerber in Betracht.

Im Ergebnis bleibt festzuhalten: „Es ist nie zu früh, die Nachfolge im eigenen Betrieb zu regeln!“

Die Umfrageergebnisse finden Sie im Log-In Bereich der Kreishandwerkerschaft Mittelholstein.