Handwerksbetriebe, die ausbilden wollen, suchen Lehrlinge oft noch immer über eine gedruckte Stellenanzeige in der Tageszeitung. Doch ihre Zielgruppe, Jugendliche und junge Erwachsene, bekommen die eher selten zu sehen – sie sind vor allem auf Internet und Smartphone unterwegs. Laufen Angebot und Nachfrage aneinander vorbei?
Mark Gagsch ist 21 Jahre alt und Azubi im zweiten Lehrjahr bei einer Zimmerei im Kreis Steinburg. „Ich war schon vorher sicher, dass ich Zimmerer werden will“, beschreibt er. Er hat sich trotzdem zusätzlich via Internet über das Zimmererhandwerk informiert, übers Netz auch die offene Stelle gefunden – und sich sofort beworben. Allerdings, wie im Inserat auch gewünscht, per Post. „Im Vorstellungsgespräch bei Bernd Clausen in Brokstedt haben wir dann ein Praktikum vereinbart, danach konnte ich die Lehre starten“, erinnert sich Gagsch.
Viele junge Menschen wie er seien ja auch ständig am PC und von dort aus im „World Wide Web“ unterwegs. „Es geht einfach schneller übers Internet, und man hat ja immer ein Smartphone parat“, begründet der Azubi den Trend in seiner Generation dahin, Lehrstellen vor allem online zu suchen und zu finden. Und dann fällt ihm noch ein gutes Argument ein: „Im Netz kann man über verschiedene Möglichkeiten filtern, welche Stellen für einen in Frage kommen.“ So ist es möglich, nach einer bestimmten Ausbildung in einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort zu suchen. Über gedruckte Anzeigen ist das häufig zeitaufwändig und nur mit viel vergleichender Arbeit zu machen – online sind es ein paar wenige Mausklicks.
Einer Studie aus 2016 des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien, kurz Bitkom, unterlegt das. Demnach gehört das Internet für den Großteil der Deutschen bereits fest zum Alltag. 84 Prozent der Deutschen sind mindestens einmal pro Woche online. Und auch der Trend zur mobilen Nutzung des Internets steigt offenbar weiter an - über die Hälfte der Bürger hierzulande (57 Prozent) geht über ein Smartphone online, ein Drittel (33 Prozent) nutzt dafür mobile Computer, also Laptops, Notebooks, Netbooks oder Tablets. Deutschland liegt bei der Nutzung von mobilen Geräten knapp über dem EU-Durchschnitt. Für Betriebe, die Lehrstellen anbieten, ist es also fast schon ein Muss, die freien Plätze auch online anzubieten. Auf dem Portal der Kreishandwerkerschaft Mittelholstein haben Unternehmen, die sich dort präsentieren, die Möglichkeit, Auszubildende auf direktem Weg anzusprechen – zumal viele Interessenten sich ohnehin auf dem Portal über Ausbildungsberufe informieren.
Autor: Thorge Rühmann
Mehr Info dazu gibt’s direkt auf diesem Portal, in der Hauptgeschäftsstelle in Bad Segeberg unter Telefon 04551 9968-0 sowie in der Geschäftsstelle Neumünster unter 04321 6088-0.