Die Lehre zum Steinmetz- und Steinbildhauergesellen dauert mindestens drei Jahre. Im Rahmen der dualen Ausbildung kann sich der Auszubildende für einen der zwei namensgebenden Schwerpunkte entscheiden, für die Spezialisierung zum Steinmetz oder Steinbíldhauer. In den ersten zwei Ausbildungsjahren werden gemeinsame Fähigkeiten vermittelt, beispielsweise, Bau- und Werkzeichnungen anzufertigen und Maschinen zum Schleifen, Polieren, Fräsen und Trennen zu bedienen. „Mir ist es wichtig, Tradition mit Fortschritt und Innovation zu verbinden“, sagt Helmert. „Wir als Fachbetriebe wollen das Optimale, das unser Handwerk bieten kann, unter Einbeziehung des Kunden umsetzen.“ Die Digitalisierung hält auch in dieser Branche Einzug – in Maßen. Immer mehr kommt dabei ein Prozess zum Tragen, der „Industrie 4.0“ heißt und meint: Die individuellen Ideen des Kunden, beispielsweise die Gravur eines Grabsteins, werden im Betrieb entweder unter handwerklichen oder technisierten Bedingungen, je nach Ausstattung des Betriebs, umgesetzt.
Doch auch, wenn heute immer mehr Maschinen zum Einsatz kommen, zähle handwerkliches Geschick nach wie vor zu den Fertigkeiten, die Steinmetze und solche, die es werden wollen, besitzen sollten: „Wir bilden immer noch mit manuellem Anteil in der Lehre aus“, so Helmert. Hammer, Meißel, Stift, Zirkel und Lineal bleiben also wichtige Utensilien. Am Schluss der Ausbildung steht schließlich die Gesellenprüfung – hier muss der Auszubildende sein Geschick in Theorie und Praxis unter Beweis stellen.
Seine eigene Lehre begann Obermeister Helmert 1979 in Köln. „Schon damals hieß es: ‚Du lernst hier einen aussterbenden Beruf‘“, schildert er. Heute , knapp 40 Jahre später, gibt es die Steinmetze immer noch. Derzeit absolviert sein Sohn Moritz, 22 Jahre, seine Meisterausbildung. Dessen Freunde hätten, als Moritz in die Lehre ging, nur wenig mit der Vorstellung einer Karriere im Handwerk anfangen können. Heute sei das anders, sagt Helmert: „In unserer Zeit werden wieder vermehrt Traditionen nachgefragt, die als eine Art Brücke für das eigene Schaffen und die Selbstverwirklichung wahrgenommen werden.
“Wer sich für eine Ausbildung zum Steinmetz oder Steinbildhauer interessiert, kann sich bei Betrieben in seiner Nähe sowie bei der Landesinnung des Steinmetz- und Steinbildhauer-Handwerks Schleswig-Holstein, Wasbeker Straße 351, 24537 Neumünster, unter Telefon 04321 6088-0 sowie per E-Mail an info@handwerk-nms.de informieren.