Safety first
Außerdem gab der Berufsschullehrer seinen einstigen Schülern einen guten Rat mit auf ihrem weiteren Weg: „Ihr habt euren Kopf zum Konstruieren und eure Hände für die Umsetzung – passt gut auf sie auf! Beachtet die Sicherheitsvorschriften, habt sie immer im Hinterkopf, sie sind sinnvoll.“ Obermeister Thomas Jenning erläuterte in seiner Rede die Vorteile des Tischler-Berufs: „Wir schaffen etwas, das vorher nicht da war. Und wenn ich abends die Werkstatt zuschließe, weiß ich, was ich geschaffen habe.“
Entlohnung
Weiter berichtete er von gestiegenen Ansprüchen der Kunden und der Bedeutung eines in seiner Gesamtheit gut funktionierenden Betriebs. Zum Thema Lohn ermunterte er die Gesellen zum Engagement: „Wir haben zwar Tarife, aber je besser ich bin, desto mehr profitiert mein Betrieb von mir. Damit steigen auch die Chancen, einen höheren Lohn auszuhandeln.“
Die drei besten Absolventen in diesem Jahrgang waren Fridtjof Sietz (Tischlerei Rink, Oering), Max-Julius Ellger (Lars Lohse, Kisdorf) und Marius Grimm (Sönke Töpffer, Stipsdorf). Sie wurden von Bernd Langbehn, dem Vorsitzenden der Werner-Hesebeck-Stiftung in Henstedt-Ulzburg, mit einem Geldgeschenk bedacht. Die Hesebeck-Stiftung fördert junge Tischler im Kreis Segeberg und Neumünster, die mit besonderer Leistung auffallen und unterstützt auch bei der Meisterschule.
Super genialer Betrieb
Kaya Feline Hachtmann aus Bargfeld-Stegen war die einzige weibliche Gesellin in diesem Jahrgang. Sie hat zusammen mit Max-Julius Ellger bei Lars Lohse in Kisdorf gelernt und richtig viel Lust auf Holz: „Es hat eine unglaubliche Ästhetik, der Vorstellungskraft sind keine Grenzen gesetzt. Außerdem spricht es die Sinne an: Ich mag, wie es riecht, sich anfühlt und aussieht. Ich bleibe in meinem Betrieb, der ist super genial. Ich möchte noch richtig viel lernen.“ Als Frau unter Männern zu arbeiten, stellte in ihrer Ausbildung kein Problem dar, die 23-Jährige sagte: „Für meine Kollegen war das überhaupt kein Problem.“ Selbständigkeit sei für die Tischlerin kein Ziel - „zu viel Bürokratie“ sagte sie. „Aber ich kann mir vorstellen, später vielleicht in einer Behindertenwerkstatt zu arbeiten.“
Landesleistungswettbewerb und Gute Form
Der Jahrgangsbesten dürfen am Landesleistungswettbewerb der Tischler teilnehmen. Dort können sie ihre besonderen Fähigkeiten zeigen und mit einem nach bestimmten Vorgaben geschaffenen Werkstück vielleicht sogar im Bundesfinale gegen die besten jungen Tischler aus Deutschland antreten.
Obermeister Thomas Jenning bedauerte, dass es immer wieder gute Absolventen gebe, die an der Teilnahme des dotierten Gestaltungswettbewerbs „Die gute Form“ gehindert werden, Jenning: „Voraussetzung ist die Mitgliedschaft in unserer Innung. Sie bietet viele Vorteile für den Betrieb.“
Quelle: „Kreishandwerkerschaft Mittelholstein / A. Bury“