Parlamentarischer Abend Handwerk SH e. V.

Stimmen und Stimmung

Auszeichung für Stipendiaten, E-Fuels und Digitalisierung

Themen gab es ausreichend und diese mit Vertretern der Politik persönlich zu debattieren, war für den ersten Parlamentarischer Abend nach Beginn der Corona Pandemie bester Ausgangspunkt. Auf Einladung von Handwerk Schleswig-Holstein e.V. fanden sich am 22. 2023 März eine Delegation der UnternehmerFrauen im Handwerk, Unternehmerinnen und Unternehmer, Politikerinnen und Politiker, sowie Vertreter von Handwerkskammern und Kreishandwerkerschaft aus ganz Schleswig-
Holstein in der Hermann Ehlers Akademie Kiel ein. „Es gibt viel zu bewegen und es gilt den Mut zu vermitteln, Handwerksbetriebe zu übernehmen und die Karriereleiter hinaufzusteigen“, unterstrich Thorsten Freiberg in seiner Position als  Präsident Handwerk Schleswig-Holstein e.V., Vorsitzender des Baugewerbeverbandes, selbständiger Bauunternehmer und Sachverständiger. Als Talk-Gäste der Runde, mit Geschäftsführer Marcel Müller-Richter als Moderator, gesellten sich zu
Julia Carstens (Staatssekretärin Wirtschaftsministerium) und eben zitierten Thorsten Freiberg, Michael Ihle (Pressesprecher Landesinnungs KFZ & Obermeister der KFZ-Innung Rendsburg) und Jörg Feddern (Landesinnungsmeister Elektro- und Informationstechnik SH & Obermeister der Elektro- Innung Stormarn). Aktuelle Themen des schleswig-holsteinischen Handwerks wurden vorgetragen und die angesprochenen Probleme aus Perspektive der Landespolitik diskutiert.

Zu Aspekten wie rückläufige Ausbildungszahlen im Handwerk, Notwendigkeit der Unternehmensnachfolge und damit einhergehender Stärkung lokaler Versorgungsstrukturen, bezog Staatssekretärin Wirtschaftsministeriums Julia Carstens ebenso Position wie zu Härtefallhilfen, Bürokratieabbau und Zielsetzungen der Landesregierung. „Zukunftsorientertes Handwerk funktioniert nur mit voranschreitender Digitalisierung und geschulten Arbeitskräften.“ Daher ihr deutlicher Appell, die Chancen des Digital Hub auch im Handwerk zu nutzen um Schleswig-Holstein resp. Deutschland im Ländervergleich zu pushen und konkurrenzfähig zu halten.

Weiteres Kernthema war die Optimierung von Lerninhalten der Beruflichen Schulen oder auch die Verantwortung von Unternehmen in Bezug auf Ausbildungsanreize oder nicht monetäre Zuwendungen für Azubis. Immer wieder deutlich wird die  Wichtigkeit einer qualitativ hochwertigen Ausbildung, nachhaltigen Recruiting-Maßnahmen und der positiven Strahlkraft des Handwerks. Jörg Feddern betonte die Stellung des Elektrohandwerks als Schlüsselgewerk zu Dachdecker und SHK. „Energiewende kann nur funktionieren, wenn genügend Handwerker ihre Gewerke ausüben. Und dazu braucht es jede mögliche Bildungsstufe im Handwerk. Vom Hauptschüler bis zum Abiturienten.“ Landesinnungsmeister Ihle sagte zum geplanten Verbrennerverbot ab 2035, dass dieses angesichts von 48 Millionen Autos nicht zielführend sei. Die Ladesäuleninfrastruktur für einen sprunghaften Anstieg an E-Fahrzeugen sei letztlich nicht vorhanden. Außerdem sollte überschüssiger Strom vor Ort veredelt und nutzbar gemacht werden. „Wenn wir es schaffen, bis 2035 15 Millionen PKW auf E-Antrieb umzustellen, sind wir gut. Für den Rest braucht es ebenfalls Lösungen.

Ehrung für herausragende Leistungen

Als Vorsitzender des Vereins zur Förderung des schleswig-holsteinischen Handwerks e.V., ergriff Hans Christian Langner zunächst das Wort, bevor Kristina Herbst (CDU), Präsidentin des schleswig-holsteinischen Landtags, welche die Leistung der diesjährigen Stipendiaten im Handwerk hervorhob und auszeichnete. Innungsbeste der Bäcker-Innung Schleswig-Flensburg Diana Bruhn, Zimmerer Moritz Makoben (Sierksdorf), Kfz-Mechatroniker Tom Feldhusen (Lübeck), Dachdecker Oliver
Franzkowski (Gleschendorf) sowie der Schleswiger Maurer und Innungsbester in seinem Kreisgebiet Tjan Ole Lockwald erhielten ein Stipendium im Wert von 3.000,00 Euro. Nicht nur die schulischen und praktischen Leistungen sind für die Vergabe einer Förderung ausschlaggebend. Inbesondere das ehrenamtliche sowie soziale Engagement aller Genannten beeindruckte die Entscheider und führte zu dieser Wahl. Reger Austausch aller Gäste vollendete die zugvorige Talkrunde und legt den Grundstein für eine Fortsetzung des beliebten Formates im kommenden Jahr

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